Opernführer

»La Bohème«

An einem regnerischen Tag las Puccini das Buch »Les scènes de la vie de bohème« und erkannte sofort, dass diese Geschichte der richtige Stoff für eine Oper ist. Damit sollte er Recht behalten. Bereits kurz nach der Uraufführung (1896) verbreitete sich die Oper – nach einigen Anlaufschwierigkeiten – wie ein Lauffeuer bis nach Südamerika. Bis heute lässt sich in der Erfolgsgeschichte kein Knick verzeichnen und die Oper ist weltweit ein Dauerbrenner.

Puccini legte großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Librettisten. Den Text für seine Bohème erarbeitete er deswegen sogar mit zwei Librettisten (Giacosa und Illica). Aus diesem Star-Trio gingen auch die berühmten Opern »Tosca« und »Madama Butterfly« hervor.
Zuvor legte übrigens Leoncavallo Puccini ein Libretto vor. Puccini gefiel dieses nicht, woraufhin Leoncavallo beschloss seine eigene Bohème zu komponieren.

Vermutlich liegt es an dieser kritischen und reflektierten Aufarbeitung der Oper, dass nicht nur die Musik, sondern auch die Geschichte seit jeher das Publikum verzaubert. Die kontrastreiche Gestaltung der Oper durchläuft alle Facetten des Menschen.

Das 1. und 4. Bild können dabei als Klammer angesehen werden, da sie beide in dem Dachzimmer spielen. Zu Beginn lernt Rodolfo dort Mimì kennen und am Ende muss er sie dort verabschieden. Im Gegensatz dazu spielen der 2. und 3. Akt an Außenschauplätzen.

Auch an Humor fehlt es der Oper nicht: Achten Sie im 2. Akt auf das ausgefeilte Wortgefecht zwischen den Protagonisten. Oder darauf, wie sich die Jungs im letzten Akt ausmalen, sie würden feinste Papageienzunge verzehren.

Visualisierte Handlung von »La Bohème« von Puccini

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Quellen:
Wikipedia
Opera-Guide
– Csampai, Holland in »Opernführer«, 1990, S. 848—853